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Frühjahrsputz
Umweltfreundlicher Frühjahrsputz mit dem Blauen Engel
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Umweltfreundlicher Frühjahrsputz mit dem Blauen Engel

Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen bedeutet das für Viele: Zeit für den Frühjahrsputz! Ob Fensterputzen, Kühlschrank auswischen oder Gardinen waschen – bei der Auswahl der Utensilien und Reinigungsmittel sollte immer auch die Umweltverträglichkeit eine Rolle spielen. Die mit dem Blauen Engel zertifizierten Produkte sind im Vergleich zu konventionellen Wasch- und Reinigungsmitteln umweltschonender und gesundheitsverträglicher – bei nachgewiesen guter Reinigungsleistung. Der Blaue Engel und ein paar einfache Tipps geben Orientierung, damit die Großreinigung umweltfreundlich und gesundheitsschonend gelingt.

Generell gilt: Alle Putzmittel belasten unser Abwasser mit Chemikalien und können zudem allergieauslösende Konservierungs- und Duftstoffe enthalten. Deshalb sollte der (umwelt-)bewusste Umgang mit Wasch- und Reinigungsmitteln selbstverständlich sein. Oftmals lohnt es sich, zunächst zu prüfen: Reicht eine Reinigung mit Wasser aus? Beim Staubwischen oder Entfernen von leichtem Schmutz trifft das beispielsweise zu. Ist der Griff zum Reinigungsmittel nötig – zum Beispiel bei groben Verschmutzungen – gilt immer der Leitsatz: so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Wirklich benötigt werden für den Frühjahrsputz lediglich Allzweckreiniger, Spülmittel, Badreiniger und Küchenreiniger. Komplett verzichtet werden sollte auf Desinfektionsreiniger und auf aggressive Reiniger mit starken Säuren oder starken Laugen.

Reinigungsmittel mit dem Blauen Engel:

  • vermeiden weitgehend umwelt- und gesundheitsbelastende Stoffe
  • fördern den nachhaltigen Anbau nachwachsender Rohstoffe
  • reduzieren von Verpackungsabfall
Handgeschirrspül- und Reinigungsmittel
Waschmittel
Maschinengeschirrspülmittel
Mechanische Rohrreiniger

Umweltschonend Reinigen und Putzen

Reinigungsmittel mit dem Blauen Engel müssen im Interesse des Umwelt-, Klima- und Naturschutzes so hergestellt werden, dass sie möglichst umwelt- und gesundheitsverträglich sind. 

Frau putzt eine Scheibe
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Umweltschonend saubere Wäsche

Nahezu täglich reinigt im Haushalt eine Waschmaschine die Kleidung. Doch mit dem Waschen gelangen  die Inhaltsstoffe des Waschmittels ins Abwasser und können so die Gewässer belasten, wenn die Bestandteile nicht vollständig in der Kläranlage zurückgehalten oder abgebaut werden. 

Mädchen hinter der Waschmaschinenklappe
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Umweltschonend Geschirr reinigen

Maschinengeschirrspülmittel gehören heute zu den Alltagsprodukten und ca. 154.000 Tonnen Maschinengeschirrspülmittel werden jährlich gekauft.  

Umweltschonende Alternativen zertifiziert der Blaue Engel.  

Dreckiges Geschirr in der Spülmaschine
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Umweltschonend ohne Chemie

Chemische Rohrreiniger lassen sich zwar mitunter einfacher handhaben, aber leider bestehen sie überwiegend aus starken Alkalien oder Salzen, die zur Versalzung der Gewässer beitragen und sogar Reizgase bilden können. Mechanische Rohrreiniger vermeiden diese aggressiven Chemikalien und funktionieren ebenso gut.

Reperatur eines Abflussrohrs
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„Weniger ist mehr – auch beim Frühjahrsputz!"

Beim Umweltschutz gibt es in vielen Bereichen eine Menge zu tun: zum Beispiel auch beim Reinigen oder Putzen. 2019 haben in Deutschland private Verbraucherinnen und Verbraucher etwa 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel gekauft. Die Stoffe aus diesen Produkten gelangen teilweise über das Abwasser trotz Kläranlage bis in die Umwelt. Welche Stoffe man vermeiden sollte und wie umweltfreundliches Putzen aussieht, erfahren Sie im Interview mit Marcus Gast vom Umweltbundesamt.

Herr Gast, inwiefern schadet Putzen der Umwelt?
Marcus Gast:
Das große Problem mit den Wasch- und Reinigungsmitteln ist, dass wir einfach ganz viele davon einsetzen: 1,5 Millionen Tonnen an Wasch- und Reinigungsmitteln werden verkauft, 550.000 Tonnen Chemikalien gelangen so in die Umwelt, zum Teil in die Innenraumluft, zum Teil in die Gewässer.

Welche Putzmittel sind sinnvoll, und worauf sollte ich besser verzichten?
Gast:
Die wesentlichen Produkte, die man für den Haushalt braucht, sind ein Sanitärreiniger fürs Bad, der entfernt Kalk. Dann ein Allzweckreiniger und eine Scheuermilch für den Bereich der Küche, und zum Fensterputzen noch ein Spülmittel. Worauf man nach Möglichkeit verzichten sollte, sind aggressive Reinigungsmittel mit Salzsäure oder mit starken Laugen, die als ätzend gekennzeichnet sind, und insbesondere auf Desinfektionsreiniger. Die soll man nur anwenden, wenn ein Arzt das empfiehlt. Und selbst unter Corona-Zeiten, ist ein vorsorgendes Desinfizieren in Privathaushalten nicht erforderlich.

Wie erkenne ich, welche Stoffe in Putzmitteln enthalten sind?
Gast:
Die Inhaltsstoffe sind teilweise auf dem Etikett direkt angegeben, teilweise findet man sie im Internet. Auf dem Etikett selber sind zum Beispiel allergene Duftstoffe genannt oder auch die enthaltenen Konservierungsmittel. Dann gibt es zusätzlich einen Link auf dem Etikett: Da kann man die komplette Zusammensetzung des Produktes denn erfahren. Dort sind ähnlich wie im Kosmetik-Bereich alle Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge aufgelistet. Das heißt, der Stoff mit der höchsten Konzentration ist oben genannt und die Stoffe in geringer Konzentration kommen zum Schluss.

Welche Siegel und Label sind wichtig und zuverlässig?
Gast:
Aus unserer Sicht sind die staatlichen Siegel erst mal die empfehlenswerten: Das sind der Blaue Engel oder das EU-Ecolabel. Da gibt es eine unabhängige Kontrolle und Vergabe. Weitere Labels sind auch bestimmte Bio-Siegel: Da ist allerdings nicht immer ganz klar, wie umweltfreundlich die Produkte sind. Wichtig ist, dass es diese Umweltzeichen wie den Blauen Engel auch für die Allzweckreiniger, Sanitärreiniger, Glasreiniger, Handspülmittel und all die anderen Produkte gibt, die notwendig sind. Das heißt: die Qualität der Produkte ist gewährleistet. Sie müssen genauso gut putzen wie ein konventionelles Produkt.

Manche Menschen stellen ihre eigenen Putzmittel her, zum Beispiel mit Natron, Soda, Zitrone oder Essig. Ist das wirklich eine umweltfreundliche Alternative?
Gast:
Do-it-yourself Produkte haben leider so ihre Tücken: Man hat häufig keine konkrete Dosierung und auch die Inhaltsstoffe sind nicht zwingend immer umweltfreundlich; denn es wird viel damit geworben, dass man doch natürliches Orangen-Öl zum Beispiel verwenden sollte. Das enthält allerdings Limonen, das ist giftig für Wasser-Organismen und schlecht biologisch abbaubar in einer Kläranlage, und sogar noch Allergie-auslösend. Oder es wird Essigsäure empfohlen, Essig-Essenz. Essig-Essenz kann Chromteile angreifen und würde damit also dann im Badezimmer die Armaturen angreifen. Aber auch bei den Umweltzeichen ist zu beachten, dass die Dosierung maßgeblich ist. Wenn das Produkt überdosiert wird, ist der Umweltnutzen dahin.