Für die Bewertung verfolgt das Umweltzeichen eine ganzheitliche Betrachtung des Produktlebenszyklus – von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung und dem Recycling. Ziel ist es, die entscheidenden umweltrelevanten Bereiche für jede Produktgruppe zu identifizieren, bei denen wesentliche Umwelt- und Gesundheitsbelastungen verringert oder sogar vermieden werden können. In den Kriterien stellt das Umweltzeichen beispielsweise Anforderungen an die enthaltenden Stoffe. So sollen Schadstoffe im Produkt möglichst vermieden werden und Emissionen schädlicher Substanzen in Boden, Wasser, Luft und Innenräume verringert werden. Aber auch die Reduktion von Lärm oder elektromagnetische Strahlung werden geprüft. Dies hilft nicht nur der Umwelt, sondern schützt auch die Gesundheit.
Seine Bewertung trifft der Blaue Engel auf Grundlage der Forschungsergebnisse des Umweltbundesamtes. Dabei ist der fachübergreifende Ansatz besonders wichtig. Ein gutes Beispiel für diesen interdisziplinären Ansatz sind gesundheitliche Fragestellungen, die mit dem Aufenthalt des Menschen in Innenräumen verbunden sind. Die Bewertung der Innenraumemissionen bei Bauprodukten erfolgt beim Blauen Engel in Anlehnung an das Bewertungsschema des "Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten" – einem Bund-Länder Ausschuss mit Expertinnen und Experten aus den Umwelt- und Gesundheitsbehörden. Dies spielt vor allem bei Produktgruppen wie Wandfarben, Tapeten, Möbeln und Bodenbelägen eine Rolle.
Ob beim Wocheneinkauf oder bei größeren Anschaffungen – der Blaue Engel dient also nicht nur zur Orientierung für einen nachhaltigen und umweltbewussten Konsum, sondern auch zur Vermeidung gesundheitlicher Belastungen.